Richterschelte Schwerpunkt: Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen einer
versammlungsrechtlichen Auflage Peter
Prinz: "In den bislang behandelten Fällen stellten meist die
polizeiliche Generalklausel des § 8 Abs. 1 SPolG oder die
Standardermächtigungen
nach §§ 9 ff. SPolG - jedenfalls Normen des
allgemeinen Polizeirechts - die Ermächtigungsgrundlage
für das polizeiliche Tätigwerden dar. Darüber hinaus kommen jedoch
Spezialermächtigungen in Betracht, die das allgemeine Gefahrenabwehrrecht unter bestimmten
Voraussetzungen verdrängen. Dazu gehört auch das Versammlungsrecht. Das Verhältnis zwischen Versammlungsrecht und dem allgemeinen
Polizeirecht haben wir ja bereits beim 4.
Halt unseres Rundgangs kennen gelernt. Jetzt wollen wir etwas näher ins Detail gehen.
Dafür haben wir für Sie einen Experten besorgt, nämlich Viktor
Vogelsang, der in der Außenstelle
Saarheim des Landrats des Saarpfalz-Kreises
versammlungsrechtliche Angelegenheiten betreut. Denn im Saarland wird das
Versammlungsrecht (in der Regel) von den Landräten vollzogen (§ 1
ZustVOVersG). Guten Tag Herr Vogelsang... "
Viktor Vogelsang: "Ja,
guten Tag meinerseits. Es freut mich, dass Sie sich auch für die
hochpolitische Materie des Versammlungsrechts interessieren. Zunächst ein
kurzer Hinweis zu den Rechtsgrundlagen. Seit dem Inkrafttreten der
Föderalismusreform (Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes vom 28. August
2006, BGBl. I S. 2034) besteht keine Gesetzgebungskompetenz des Bundes
mehr für das Versammlungsrecht. Dennoch gilt gemäß Art. 125a Abs. 1
S. 1 GG das auf Grundlage des früheren Art. 74 Abs. 1 Nr. 3 erlassene
(Bundes-)„Gesetz über Versammlungen und Aufzüge“ (Versammlungsgesetz - VersG)
noch so lange fort, wie es nicht durch Landesrecht ersetzt worden ist.
Eine solche Ersetzung hat meines Wissens bislang in Bayern, Berlin,
Hessen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Schleswig-Holstein stattgefunden (zu
den Versammlungsgesetzen der Länder).
Wir werden
zunächst einen ganz einfachen versammlungsrechtlichen Fall lösen, bei
dem Sie auf den bisher auf diesem Rundgang erworbenen Grundkenntnissen
aufbauen können. Denn die im VersG verwendeten Begriffe sind mit denen
der Polizei- und Ordnungsgesetze vollständig identisch. Auch der Aufbau
einer versammlungsrechtlichen Klausur entspricht dem Aufbau eine
'normalen' Klausur im Polizeirecht."
Richterschelte-Fall
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Sammelpunkt
1.
Halt: Begrüßung: Organisation der Polizei - Einheits- und Trennungssystem
2. Halt: Generalklausel - Voraussetzungen
Boygroup-Fall
Fußgängerzone-Fall
Waschanlage-Fall
Saarphrodite-Fall
Laserdrome-Fall
Ausgehöhlt-Fall
3. Halt: Generalklausel -
Verhältnismäßigkeit und Störerauswahl
Baumfällig-Fall
4. Halt: Inanspruchnahme des
Nichtstörers
Kameradschaftsbund Deutsche Eiche-Fall
5. Halt: Polizeipflichtigkeit von
Hoheitsträgern
Stadtwerkstatt-Fall
6. Halt: Anspruch auf polizeiliches
Einschreiten
Obdachlos-Fall
7. Halt: Standardmaßnahmen und
ihr Verhältnis zur Generalklausel
Treffpunkt-Fall
Fahrrad weg-Fall
Feuer und Flamme-Fall
Keinen Platz den Drogen-Fall
Eheszenen-Fall
8. Halt: Versammlungsrecht
Richterschelte-Fall
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Saarheim Alternativ-Fall
Ruprechts-Razzia-Fall
9. Halt:
Verwaltungsvollstreckungsrecht
Scheunenabbruch-Fall
Nächtliche Schlagfertigkeit-Fall
Sammy
im Saarheimer See-Fall
Be-
und Erstattung-Fall
10. Halt:
Exkurs: Abschleppfälle
Abgeschleppt und Abgezockt Fall
11. Halt: Schadensersatz- und
Ausgleichsansprüche
Most-Wanted-Terrorists-Fall
Die-Göttin-Fall
Wildwechsel-Fall
12. Halt: Polizeiverordnung
Leinen-Los-Fall
Ordnungsliebe-Fall
13. Halt: Gefahrenabwehr durch
Vertrag
Straßenschlussstrich-Fall
14. Halt: Gefahrenabwehr und
Staatsrecht
Luftangriff-Fall
Zusammenfassung und Verabschiedung
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