Tammo "Boba" Fett
Resident Moderator (sprich: Modderäitohr) des Quierfunk-Radios, der meist gehörten Radiostation im Quierbachtal
Tammo "Boba" Fett ist wohl die coolste Sau im Quierbachtal.
Seinen Spitznamen "Boba" hat er aus nahe liegenden Gründen schon in der Schule erhalten (später sollte er ihn in "B." [sprich: "Bie"] umändern).
Zwar hat Fett eine Ausbildung zum Fleischergesellen bei der Saarheimer Rohfleisch AG durchlaufen, diesen Beruf aber nie ausgeübt. Vielmehr hatte er sich schon früh als Produzent von Werbe-Jingels und Klingeltönen hervorgetan. Außerdem war er als DJ in vielen Saarländischen Clubs (und sogar auch über die Landesgrenzen hinaus) erfolgreich. In dieser Zeit wurde ihm angeboten, beim damals neu auf Sendung gegangenen "Quierfunk" eine "Late-Nite-Show", die "Tammo 'B.'-Show" zu moderieren, ein zunächst drei-stündiges Format, das donnerstags von 21:00 bis 24:00 Uhr auf Sendung ging und schnell so genannten "Kultstatus" erreichte - nicht nur wegen der Musikauswahl, sondern auch wegen Fetts bissiger und flotter Moderation.
Später wurden die Auftritte von Fett beim Quierfunk ausgebaut: Die "Tammo 'B.'-Show" wird nun drei mal pro Woche gesendet. Hinzu kommt die "Tammo-'B.'-Morning-Show", zu der Fett auch diverse Gäste aus der örtlichen Politik und Wirtschaft einlädt, die er mit seinen Fragen durchaus dazu bringen kann, sich zu blamieren. Unvergessen ist etwa der Auftritt des (Saarheimer) F.M.P.-Bundestags-Abgeordneten Beatus Saumann, die zu dem "Saumann-Skandal" führte, weil er Anlass genug für Fett war, genauer zu recherchieren, welchen Nebentätigkeiten Saumann neben seiner Abgeordnetentätigkeit nach ging.
Eines Tages war auch der Saarheimer Oberbürgermeister Oskar Obenauf in der "Tammo-'B.'-Morning Show" und berichtete stolz über seine Politik und auch darüber, auf welche Weise er den Problemen der Straßenprostitution in Saarheim Herr werden wolle, was ungeahnte Folgen hatte.
In diesem Zusammenhang erinnert sich die Saarheimer Bevölkerung auch gerne an die Fett-Kampagne gegen die "Polizeiverordnung zur Aufrechterhaltung von Sitte und Anstand auf den Straßen und Anlagen in der Stadt Saarheim" und gegen das "altbackene" Ladenöffnungsgesetz des Saarlandes.
Mit einer gewissen Unruhe verfolgt die örtliche Politik jedoch, dass Fett zwar bei der Jugend sehr beliebt ist, er aber nur sehr bedingt als Vorbild geeignet erscheint - vor allem auch, weil er sich (selbst in seinen Sendungen) für eine Legalisierung des Haschisch-Konsums eintritt und hierzu die Initiative "SUPERBREIT - Für die Legalisierung von Haschisch & Co." gegründet hatte, die auch auf verschiedenen Saarheimer Veranstaltungen tätig war und die durchaus die Popularität Fetts für ihre politischen Ziele zu nutzen weiß und sich nicht scheut, hierfür auch "bis nach Karlsruhe" zu gehen (soweit ist das von Saarheim aus gesehen schließlich auch nicht).
Schließlich ist Fett auch bei allen anderen Beschäftigungen, die gerade "in" sind, vorne mit dabei: "No risk, no fun", so ist insoweit sein Lebensmotto. Daher trifft es ihn auch ganz persönlich, wenn die "Saarheimer Politik" ihm verbieten will, die Saarheimer Waldseehöhlen auf eigene Faust zu erkunden.
Zeichnung: Dr. Nils Neumann
© Klaus Grupp (Universität des Saarlandes) und Ulrich Stelkens (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)