Beatus Saumann

- Mitglied des Deutschen Bundestages für Freiheitliche Moralpartei - F.M.P. -

Der in Saarheim gebürtige Beatus Saumann hat eine Ausbildung zum Steuerberater hinter sich, hatte jedoch längere Zeit sein Geld eher als Finanz- und Vermögensberater sowie als Verwalter verschiedener Saarheimer Wohnungseigentumsgemeinschaften verdient. Beatus Saumann, MdBSchon früh war er auch politisch tätig, nämlich für die Freiheitliche Moralpartei, die F.M.P.

Deren Grundsatzprogramm, nach dem Grundlage der freiheitlichen Moral die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger ist, in die durch staatliche Reglementierungen nur aus schlechthin unabweisbaren Gründen eingegriffen werden dürfe, sagte ihm vor allem deshalb sehr zu, weil zu dessen Verwirklichung - wie er sehr früh bemerkte - vertiefte Sachkenntnisse über politische und wirtschaftliche Zusammenhänge nicht erforderlich erschienen, sondern es vor allem darum gehe, oft genug zu wiederholen: "Steuern runter, Eigenverantwortung stärken, Bürokratie abbauen, den Beamten Beine machen..." usw.

Was Saumann auch gefiel, war der Umstand, dass die F.M.P. trotz ihres (damals jedenfalls) erheblichen bundespolitischen Gewichts über nur vergleichsweise wenige Mitglieder und über eine noch geringere "Personaldecke" für politische Ämter verfügte, so dass er nicht zu Unrecht erhoffte, schnell hohe Parteiämter zu erreichen, ohne jahrelang Plakate kleben und in Fußgängerzonen Kugelschreiber und F.M.P.-Luftballons verteilen zu müssen.

Wie geplant wurde Saumann tatsächlich sehr schnell Vorsitzender des Kreisverbands der F.M.P. für den Saarpfalz-Kreis, wo er sich durchaus behauptete, auch indem er dafür sorgte, dass Personen, die ebenfalls die Chance eines schnellen Politikaufstiegs in der F.M.P. erkannt hatten, gar nicht erst der Partei beitreten konnten.

Als saarländischer Delegierter des Bundesparteitags fiel er jedoch nur durch seinen Antrag auf, die "Pünktchen" aus dem Parteilogo (FMP statt F.M.P.) zu entfernen - das so entstehende nüchternere Schriftbild würde eher ins Computer-Zeitalter passen - ein Antrag, der aber sehr schnell abgelehnt wurde. Im Übrigen stimmte er brav so ab, wie es der Bundesparteivorstand wollte, so dass er hierfür zügig mit einem sicheren Listenplatz auf der saarländischen Liste der F.M.P. belohnt wurde. Für die F.M.P. ist er daher nun schon seit zwei Legislaturperioden im Bundestag. Dort nimmt er seine Aufgaben als Hinterbänkler gewissenhaft wahr, in dem er hin und wieder eine Rede hält, kleine Anfragen zu wirtschaftspolitischen Themen an die Bundesregierung richtet oder durch markige Zwischenrufe versucht, die Redner des politischen Gegners zu verunsichern.

Seine Verbindung zu seiner Heimatstadt Saarheim hat Saumann allerdings immer behalten, auch wenn es ihn wurmt, dass er bei allen offiziellen Saarheimer Feierlichkeiten dort jedes Mal auf den zweiten Saarheimer Bundestagsabgeordneten, Ringo Rohr von den BUNTEN, trifft, mit dem ihn außer der gemeinsamen Geburtsstadt nichts verbindet.

In die heile Welt Saumanns traten zudem weitere erhebliche Verunsicherungen ein, als die Regierungskoalition zwischen CLP und F.M.P. zusammenbrach und sich die F.M.P. nach 40-jähriger Beteiligung an allen Bundesregierungen plötzlich in der Opposition wieder fand. So schien eine Wiederwahl Saumanns bei der nächsten Bundestagswahl alles andere als sicher. Sicher nicht verbessert wurden sie, als "die Medien" plötzlich über ihn herfielen, nur weil er auch Mehrheitsgesellschafter der "Enjoy-Your-Life-GmbH" ist, die eine - sehr erfolgreiche - kommerziellen Internetseite mit pornographischen Inhalten betreibt - ein Umstand, der ihm sogar zeitweilig seine Mitgliedschaft in der F.M.P.-Fraktion gekostet hatte.


Zeichnung: Dr. Nils Neumann

© Klaus Grupp (Universität des Saarlandes) und Ulrich Stelkens (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)