Karl Knupper
- Land- und Forstwirt in Saarheim -
Karl Knupper hat den größten land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Saarheim. Ihm gehören ein großer Teil des Quierbrücker Obstbaumgeländes, größere Wiesengrundstücke in der Nähe des Druidensteins von Quierbrück, eine ebenfalls in Quierbrück belegene Schweinemästerei und zahlreiche Felder westlich von Alt-Saarheim, wo auch sein Hof belegen ist.
Noch mehr Grundbesitz - unter anderem auch mehrere Mietshäuser in der Innenstadt - brachte jedoch seine Frau Hildegard mit in die Ehe. Schließlich konnte Knupper einige seiner früheren Felder gewinnbringend verkaufen, nachdem sie von der Stadt Saarheim als Bauland ausgewiesen wurden. Seitdem ist Knupper wirklich reich.
Dennoch ist Knupper immer dabei, wenn es um den Kampf gegen den Abbau landwirtschaftlicher Subventionen geht. An vorderster Front hat er schon mehrfach mit seinem Traktor und seinen vier Söhnen Erich, Heinz, Horst und Wilmer in Berlin und Brüssel gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung und Europas demonstriert. Wenn die Preise für landwirtschaftliche Produkte nicht auf Dauer hochgehalten würden, werde der Bauernstand in seiner Existenz gefährdet.
Im Übrigen kennt Knupper an den wichtigen Stellen viele Leute und findet so immer wieder eine Möglichkeit, sich den Pflichten zu entziehen, die ihm von Seiten der Verwaltung auferlegt werden. Gelingt ihm dies nicht, so erreicht er doch meistens, dass er hierfür zumindest in irgendeiner Form in großzügiger Weise entschädigt wird. Insoweit war es ihm bisher auch nicht von Nachteil, dass der Leiter der Außenstelle Saarheim der Unteren Bauaufsichtsbehörde des Saarpfalz-Kreises, Gunter Grossklos, Knuppers jüngste Tochter Adelheid geehelicht hatte. In schwierigen Fällen kann dies helfen.
Sorgen macht ihm nur seine Nachfolge: Keiner seiner Söhne erscheint hierfür als geeignet oder will sich dem mühseligen Geschäft der Landwirtschaft auf Dauer widmen. Erich ist zwar stark, aber zu dumm, Heinz ist noch nicht einmal stark, Horst ist zu sensibel und Wilmer will Arzt werden.
So bleibt wohl nur der Mann seiner Tochter Erika - aber Knupper traut seinem Schwiegersohn Dieter nicht: Wenn er ihn als Nachfolger designiert, wird er dann warten können, bis sich Knupper freiwillig zur Ruhe setzt?
Zeichnung: Dr. Satish Sule
© Klaus Grupp (Universität des Saarlandes) und
Ulrich Stelkens (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)