Odessa Hubbard-Siontologis

  - "Heilerin" und Ortsratsmitglied in Saarheim-Quierbrück - 

Odessa Hubbard-Siontologis, geb. Siontologis, wurde in der damals noch selbständigen Gemeinde Quierbrück geboren. hubbard.gif (7529 Byte)Sie legt Wert darauf, dass sie mütterlicherseits in einer alten "Heilerinnen-Tradition" steht. Ihre Mutter, Lilith Mazarin, übte diese Tätigkeit bis zu Ihrem Tod ebenso schon wie deren Mutter, Morgain de Beaucamp, aus. Diese war Frau des Kaufmanns Eduard de Beaucamp gewesen, der für sie das - heute unter Denkmalschutz stehende - sog. "Quierbrücker Hexenhaus" hatte bauen lassen.

Der Vater von Odessa Siontologis, Konstantin Dimitris Siontologis, war während des Zweiten Weltkriegs königstreuer griechischer Partisanenkämpfer gewesen, hatte sich dann über verschlungene Wege der französischen Armee angeschlossen und war so als Teil der französischen Besatzung nach Saarheim gekommen und hatte dort Lilith Mazarin geheiratet. Er wurde kurz nach der Geburt seiner Tochter Odessa am Druidenstein von Quierbrück tot aufgefunden. Die Todesursache konnte nie geklärt werden. Ebensowenig ist bis heute geklärt, woher das erhebliche Vermögen stammte, das er seiner Frau vererbte.

Ende der 1960er Jahre verließ Odessa Siontologis Quierbrück und begab sich für einige Jahre in einen Ashram nach Indien, wo sie mit fernöstlichen Meditationstechniken und dem Buddhismus vertraut wurde. In dem Ashram lernte sie auch ihren späteren Mann, den Amerikaner James T. Hubbard kennen, der jedoch kurz nach Geburt ihrer Tochter Rose starb, wobei die Todesursache bis heute ebenfalls nicht geklärt ist. Nach dem Tod ihres Mannes zog Odessa Hubbard-Siontologis mit ihrer Tochter zurück ins "Quierbrücker Hexenhaus" zu ihrer Mutter. Zunächst sah sie es als ihre Aufgabe an, die Saarheimer mit den von ihr erlernten Meditationstechniken vertraut zu machen und gründete mit dem Geld ihrer Mutter das Meditationszentrum "Nirwana". Jedoch sah sie sich durch den Betrieb dieses Zentrums immer mehr von ihrem "eigentlichen Weg" als "Heilerin" abgedrängt. Den frühen Tod ihrer Mutter deutete sie daher als Zeichen und verkaufte das Zentrum  an Heinz Hirsch.

Heute beschäftigt sich Odessa Hubbard-Siontologis vor allem mit Kräuter- und Baumkunde. Bei ihren - oft nächtlichen - Studien fühlt sie sich allerdings zunehmend gestört. Darüber hinaus hat sie sich  - auf Drängen ihrer Freundin Karla Körnli -  für die Wählergemeinschaft "Sauberes Saarheim" zur Wahl für den Quierbrücker Ortsrat aufstellen lassen. Sie ist auch gewählt worden, und nimmt seitdem in den monatlichen Sitzungen des Ortsrats mit Staunen zur Kenntnis, über welche Themen man sich dort unterhalten kann. . .


Zeichung: Dr. Satish Sule

© Klaus Grupp (Universität des Saarlandes) und

Ulrich Stelkens (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)