Karla Körnli

- Justizangestellte und Stadtratsmitglied in Saarheim -

 

Karla Körnli arbeitet seit 15 Jahren in einer Geschäftsstelle des Sozialgerichts des Saarlandes.

In ihrem Beruf sieht sie allerdings weniger ihre Erfüllung, als in ihrem (kommunal-)politischen Engagement. Im Wohnzimmer ihres Häuschens in Saarheim-Quierbrück wurde die Bürgerinitiative und Wählergemeinschaft "Sauberes Saarheim" gegründet, die schon seit längerem mit Fraktionsstärke im Stadtrat der Stadt Saarheim vertreten und für die sie auch in den Stadtrat gewählt worden ist. Umweltschutz ist Karla Körnli sehr wichtig; ihr politisches Hauptanliegen ist allerdings die Verbesserung der sozialen Situation der Frauen, Lesben und Schwulen. Daher ist sie auch Mitglied des Saarheimer "Alternativen Aktion e.V.", welcher sich als Dachverband Alternativer Gruppierungen und Verbände im Quierbachtal versteht und schon öfter durch ausgefallene Aktionen Aufsehen erregt hat.

Selbstverständlich bezieht Karla Körnli den Begriff "Sauberes Saarheim" nicht nur auf den Umweltschutz: Eine ihrer politischen Aufgaben sieht sie darin, den ihrer Ansicht nach durch "Männerfreundschaften" geprägten Filz der Stadt Saarheim zu sprengen; sie scheut im Kampf gegen die "Saarheimer Amachos" tatsächlich auch nicht davor zurück, sich unbeliebt zu machen.

Karla Körnli hat einen 12-jährigen Sohn, Winfried, den sie allein erziehen muss und dem sie sehr viel Zeit widmet - mehr als Winfried lieb ist, der das Spielen mit pädagogischem Holzspielzeug schon lange satt hat und gerne mal einen Western sehen würde, was natürlich wegen der darin notwendigerweise enthaltenen Gewaltszenen gar nicht in Frage kommt. Deshalb muss sich Winfried auf andere Weise in seiner Freizeit beschäftigen. Dass er deshalb unbedingt Handarbeiten lernen will, macht Karla Körnli sehr stolz: Zeigt sich hier doch, dass viele Unterschiede zwischen dem Verhalten und Wünschen von Jungen und Mädchen nur auf ihrer Erziehung und dem sozialen Umfeld beruhen.


Zeichnung: Dr. Satish Sule

© Klaus Grupp (Universität des Saarlandes) und

Ulrich Stelkens (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)